An der Kleinbahn 16
26789 Leer

0491 / 7 11 63
Reuter-pflege@gmx.de

Mo - Fr 8:30 - 13:30

Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedacht

Foto: Helge May

Kein Grund zur Panik

Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedacht

Ob der Sommer früh oder spät in die Gänge kommt, auf eines ist Verlass: Zu Kuchen oder Eis im Freien gesellen sich schnell ungebetene Gäste. Der NABU gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Wespen, Hornissen und Co.

Wer draußen Obstkuchen, Saft und Eis genießt, lockt mit den süßen Speisen ungebetene Gäste an – Wespen. Der Ärger ist vorprogrammiert – einige schlagen nach den hungrigen gelb-schwarzen Fliegern und erzählen Horrorgeschichten. Nach wie vor halten viele Menschen Wespen und Hornissen für gefährlich. Die Liste der Vorurteile ist lang.

Aufklärung ist auch heute noch dringend notwendig, denn kaum eine Tiergruppe ruft so heftige Reaktionen hervor wie diese unter dem wissenschaftlichen Begriff Hautflügler zusammengefassten Insekten. „Die Tatsache, dass nur wenige Menschen mit der Lebensweise von Wespen oder Hornissen vertraut sind, hat zur Bildung von Mythen und Vorurteilen beigetragen“, erklärt NABU-Expertin Melanie von Orlow.

Durch eine bessere Einschätzung zum Teil bekannter Situationen können selbst Hornissen und Menschen friedliche Nachbarn werden. So ist es im Sommer ratsam, süße Nahrungsmittel im Freien abzudecken. Außerdem ist es sinnvoll, nicht nach anfliegenden Tieren zu schlagen.

Angstschweiß kann übrigens Angriffe auslösen. Dabei fliegen nur zwei der acht in Deutschland heimischen Wespenarten auf Cola, Steak und Kuchen. Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe haben den Wespen insgesamt einen schlechten Ruf eingebrockt. Die Leidtragenden sind die Hornissen und die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nistenden Langkopfwespen, deren Nester oft „vorsorglich“ ausgeräuchert werden.

So gehen Sie mit Wespen richtig um

NABU-Tipps zum gedeihlichen Miteinander

  • Am Kaffeetisch und beim Grillen: Wespen stechen sobald sie sich bedroht fühlen. Vermeiden Sie deshalb heftige Bewegungen.
  • Auch das Wegpusten der Tiere ist nicht ratsam: Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal.
  • Nur zwei der acht heimischen Wespenarten stehen auf Süßspeisen und Fleisch / Wurst, nämlich Deutsche Wespe und Gemeine Wespe. Es ist sinnvoll, Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen. Nach dem Essen sollte bei Kindern der Mund abgewischt werden, um die Wespen nicht anzulocken.
  • Um von den ungeliebten Tischgästen gänzlich in Ruhe gelassen zu werden, empfiehlt sich eine Ablenkfütterung. Die Schülerinnen Maike Sieler und Henrike Weidemann fanden bei einem Experiment für „Jugend forscht“ heraus, dass sich überreife Weintrauben dazu am besten eignen. Fünf bis zehn Meter vom Ort des eigentlichen Geschehens entfernt aufgestellt, halten die Früchte die Wespen in Schach. Vorsicht: Unverdünnte Marmelade oder reiner Honig wirken als Ablenkung weniger gut. Sie machen die Tiere aggressiv. Vom Kauf von mit süßem Saft oder Bier gefüllten Wespenfallen rät der NABU ganz ab. Die Tiere sterben in der Flüssigkeit einen qualvollen Tod. Zudem gehen nur alte Tiere in die Falle. Das aktive Volk wird nicht dezimiert.
  • Wespen können von Gerüchen wie Parfum, Cremes, Holzmöbelpolitur oder ähnlichen Düften angezogen werden. Außerdem fliegen Sie gerne auf bunte Kleidung.
  • Sobald man doch einmal gestochen wurde, hilft es, eine halbierte Zwiebel auf den Stich zu drücken. Durch die äthärischen Öle und Verdunstungskälte wird der Schmerz und die Schwellung gelindert.

Am und im Haus

  • Um Wespen, Bienen und andere Insekten aus dem Haus zu halten, empfiehlt es sich, Fliegengaze an Fenstern und Türen anzubringen, insbesondere an Küchen-, Bad- und Kinderzimmerfenstern.
  • Haben sich trotz aller Vorkehrungen Wespen ins Haus verirrt, wird ein Glas über das Insekt gestülpt und vorsichtig ein Stück Papier als Boden untergeschoben, um das Tier wieder nach draußen zu bringen.
  • Wespennester am Haus dürfen nicht einfach eingeschlossen werden, da sich die Tiere dann einen anderen Ausgang suchen und so ins Haus gelangen können. Am verschlossenen Einflugloch müssen Sie dann mit aggressiven Wespen rechnen.
  • Bleibt man auf einer Distanz von zwei bis drei Metern zum Nest und versperrt die Flugbahn der Wespen nicht, fühlen sie sich nicht bedroht.
  • Obst rechtzeitig abernten und aufsammeln. Blattläusen mit biologischen Maßnahmen vorbeugen beziehungsweise diese bekämpfen, da die süßen Ausscheidungen der Läuse Wespen anziehen.
  • Als einzige Wespenart fliegen Hornissen auch bei Nacht – dementsprechend können sie sich dann an Partybeleuchtungen, erleuchteten Fenstern oder Hauseingangsbeleuchtungen sammeln. Hier sollte man die Gelegenheit beim Schopfe packen, unnötige Lichtverschmutzung zu beenden oder zumindest zu begrenzen: Haus- und Wegbeleuchtungen sollten mit Bewegungsmeldern versehen sein, um wirklich nur bei Bedarf zur Verfügung zu stehen. Dauerhafte Beleuchtungen sollten möglichst schwach ausfallen, beispielsweise durch Verwendung von LED-Strahlern. Unnötig sind Lichtquellen, die ihr Licht ungerichtet abstrahlen, wie Kugelleuchten oder Leuchten mit Reflektorenschirm. Sie sollten besser gegen zielgerichtete Punktstrahler ersetzt werden. Wer sich an der Lichtfarbe nicht stört, sollte Natriumdampflampen wählen, deren Lichtspektrum für nächtliche Insekten schlecht wahrnehmbar ist. Am besten aber ist es, Lichtquellen wann immer möglich abzuschalten oder erst in Betrieb zu nehmen, wenn das Fenster geschlossen ist – das gilt auch für den Fernseher.
  • Wespen können Holzverschalungen oder Holzverkleidungen leicht beschädigen, da sie das Holz als Grundstoff zum Bau ihrer Nester verwenden. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Ihre Holzverkleidungen intakt bleiben, sollten Sie diese mit umweltfreundlichen Lacken und Farben regelmäßig pflegen.
  • Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Man kann das Nest dann gefahrlos entfernen. Es empfiehlt sich, die Stelle gut zu säubern, denn Wespen orientieren sich am Geruch. Wohnungssuchende Königinnen könnten sonst im nächsten Jahr wieder an der Stelle einfinden, an der es „nach Wespe riecht“.
  • Falls sich Wespen an ungünstiger Stelle angesiedelt haben, wenden Sie sich an Fachkundige vor Ort für eine Beratung. Manchmal gibt es sogar die Möglichkeit, ein problematisches Nest schonend umsiedeln zu lassen anstatt es gleich dem Schädlingsbekämpfer zu überlassen. Falls eine Abtötung unumgänglich ist, wenden Sie sich an ökologisch arbeitende Schädlingsbekämpfer, die sich zum Beispiel am Berufsverbandsiegel des vFöS (Verein zur Förderung der ökologischen Schädlingsbekämpfung) erkennen lassen. Lassen Sie sich immer erklären und zeigen, welche Mittel der Schädlingsbekämpfer einsetzen will. Insbesondere bei der Abtötung von Wespennestern in Rollladenkästen kann es zu einer unnötigen Raumluftkontamination kommen, wenn ungeeignete Mittel eingesetzt werden.
  • Übrigens besteht kein grundsätzlicher Anspruch des Nachbarns auf Entfernung des Nestes. Man haftet also nicht für das Nest und seine Folgen, es sei denn, man hat es gezielt und bewusst dort angesiedelt.
  • Die meisten Wespenarten sind kurzzyklisch und ab Ende August wieder verschwunden. Die Nester, die dann noch aktiv sind und wachsen, sind Nester der Deutschen oder der Gemeinen Wespe. Generell kann man sagen, dass alle Arten, deren Nester man sieht – also freihängend im Gebüsch oder unter dem Schuppendach – den „unproblematischen“ Arten zuzuordnen sind, die frühzeitig verschwinden und die auch keine Bauschäden verursachen.
  • Wespennester in Rollladenkästen oder unter Dachziegeln sind in der Regel Nester von Kurzkopfwespen. Diese können, müssen aber nicht Schäden an der Bausubstanz anrichten. Achten Sie auf das Austragen von Material, wie Dämmung beispielsweise. Ein knabberndes Geräusch ist dahingegen kein Hinweis auf Nagetätigkeit: Wie bei Hornissen betteln die Larven mit Kratzgeräuschen an den Zellwänden; zudem klingen die Laufgeräusche der Tiere auf den Waben wie Nagen. Allerdings kann es besonders im Herbst dazu kommen, dass die Wespen die Wärme suchen und in Innenräume kommen.
  • Hornissen machen keine unmittelbaren Bauschäden durch Benagen, wie das zum Beispiel Wespen tun können. Allerdings koten sie unterhalb des Nestes flüssig ab, dies kann Schäden am Bauwerk, wie Verfärbung oder Gerüche verursachen. Sofern möglich, bietet sich das Unterstellen eines Eimers oder Wanne mit Katzenstreu an – zumindest sollte man unter dem Nest Befindliches entfernen oder abdecken.
  • Hornissen genießen durch die Bundesartenschutzverordnung besonderen Schutz. Werden Nester ohne Genehmigung zerstört oder umgesiedelt, kann es zu hohen Geldbußen kommen. Ist die Umsiedlung eines Hornissennestes notwendig und nur eine Zerstörung sinnvoll, beantragen Sie dies bitte bei Ihrer Stadt oder Gemeinde. Auf jeden Fall sollten Sie einen Experten zu Hilfe bitten.

Anzeige:

PKW-Vermietung

Alle Mietwagen unterliegen der ständigen Kontrolle und Wartung durch unsere Fachwerkstatt. Sie starten mit einem tiptop gepflegten Auto mit dem sicheren Gefühl: Der Wagen ist rundum okay. Diese Garantie geben wir Ihnen, unkompliziert in der Abwicklung und mit viel Service inklusive.

Ihre Ansprechpartner für:

Aurich, Emden, Leer, Oldenburg und Wiesmoor 

Hier klicken

Autovermietung Leer und Ostfriesland / Oldenburg

Der Beitrag Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedacht erschien zuerst auf LeserEcho.